Schulwegsicherheit Offenbachstraße: Reaktion der Polizei

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund des tödlichen Unfalls im Bereich der Offenbachstraße am 22.12.2015 schrieb der Vorsitzende des Elternbeirats eine Mail an die zuständige Polizeiinspektion, da diese Unfallstelle für viele Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums und anderer Schulen einen Teil des Schulwegs darstellt und von einer erheblichen Gefahr für die Kinder auszugehen ist.

Im Nachgang veröffentlichen wir die Antwort des Verkehrssachbearbeiters der Polizeiinspektion 45. Das KVR als Verkehrsordnungsbehörde hat bisher leider noch nicht reagiert.
Die Bewertung der Mail möchten wir Ihnen selbst überlassen.

Der Inhalt der Mail der Polizei vom 12.01.2016:

Von: „Flaucher, Georg (PP-MUE)“ georg.flaucher@polizei.bayern.de“
Betreff: AW: Gefährdungslage Schulweg Offenbachstraße
Datum: 12. Januar 2016 14:09:45 MEZ
An: ‚Manfred Müller‘ mueller-sm4@t-online.de
Kopie: Bittner, Jürgen (PP-MUE) juergen.bittner02@polizei.bayern.de

Sehr geehrter Herr Müller,

wir kommen zurück auf Ihre E-Mail vom 03.01.2015 in der Sie, als Vorsitzender des Elternbeirates des Max-Planck-Gymnasiums, uns die Sorge der Eltern zum „Schulweg Offenbachstraße“ im Hinblick auf die Verkehrssicherheit aus Anlass des tödlichen Verkehrsunfalls vom 22.12.2015 antragen.

In diesem Zusammenhang möchten wir darauf hinweisen, dass Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fußgängern und Radfahrern mit tödlichem Ausgang nicht nur für die Offenbachstraße ein Problem darstellen, sondern sich analoge Verkehrsunfälle bedauerlicher Weise im gesamten Stadtgebiet immer wieder ereignen, u.a. auch dort oder gerade dort, wo Verkehrsteilnehmer es am wenigsten erwarten. Allein in unserem Inspektionsbereich haben sich in der Vergangenheit über den von Ihnen benannten Unfall hinaus, tragischer Weise zwei Verkehrsunfälle in verschiedenen Stadtvierteln mit einem beinahe identischen Ablauf ereignet. Deshalb sollten sich alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere aber die der Gruppe von Ungeschützten, also Fußgänger und Radfahrer im Besonderen und egal ob jung oder alt, darüber im Klaren sein, dass grundsätzlich dort, wo Schwerverkehr und ihre Art der Verkehrsteilnahme auf einander treffen, eine erhöhte Unfallgefahr besteht. Entsprechend sollten sich Fußgänger und Radfahrer im Interesse ihrer eigenen Gesundheit und ohne Rücksicht auf die Rechtslage vorausschauend verhalten. Hierzu ist aber neben unbedingten ordnungsgemäßen Verhalten auch das Wissen zu Verkehrsvorgängen, u.a. beispielsweise auch zum „Toten Winkel“ erforderlich.

Zur Förderung des „Miteinanders im Straßenverkehr“ hat das Polizeipräsidium München bereits 2014 die Filmreihe „Obacht gebn – sicher ans Ziel“ veröffentlicht. Interessierte Verkehrsteilnehmer können die Filmreihe über die Homepage bzw. den Account auf Facebook und Twitter des Polizeipräsdiums München oder direkt in „YouTube“ abrufen. In der 3. Folge mit dem Titel „Lieber sicher GEHEN…“ werden u.a. durch BR-Moderator Tobias Ranzinger die typischen Gefahren für Fußgänger aufgezeigt. In der 2. Folge mit dem Titel „Abbieger – Augenblick bitte!“ wurden wertvolle Tipps zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beim Abbiegen geliefert und in der ersten Folge mit dem Titel „Gscheid radln — aufeinander achten!“ wurden bedeutsame Ratschläge rund um den Radverkehr angesprochen.

Wir die Polizeiinspektion 45 bereiten das Thema im Rahmen unseres jährlich durchgeführten Präventionstages u.a. auch durch Vorführung der „Toten Winkel“ an einem Schwerlastfahrzeug des THW. Der Präventionstag wird zeitgerecht in der örtlichen Presse und durch Flyerausgabe/-auslage und Plakatanschläge in Geschäften bekannt gegeben. Unsere Verkehrspolizeiinspektion Verkehrserziehung bietet an Schulen Informationsveranstaltungen über den „Toten Winkel“ mit Demonstration desselben an. Kollege Bittner von dieser Dienststelle hat uns angeboten, sich mit dem Verkehrssicherheitsbeauftragten des Max-Planck-Gymnasiums zu einer Terminvereinbarung in Verbindung zu setzen.

Zum aktuellen Vorfall stehen wir, wie auch der Tagespresse entnommen werden kann, mit dem für die Verkehrssicherheit originär zuständigem Kreisverwaltungsreferat in engem Kontakt. Ihrer Bitte, um Weiterleitung an die Verkehrsbehörde im Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München, haben wir mit Email vom heutigen Tage entsprochen.

Mit freundlichen Grüßen

I.A.
Georg Flaucher
Polizeihauptkommissar
Verkehrssachbearbeiter
Polizeiinspektion 45
Institutstr. 1
81241 Pasing
Tel. 089/89683-117
Fax. 089/89683-128
pp-mue.muenchen.pi45@polizei.bayern.de
georg.flaucher@polizei.bayern.de

Schulwegsicherheit: Tödlicher Unfall in der Offenbachstraße

Leider ist das Thema Schulwegsicherheit im Zusammenhang mit den Baustellen in der Offenbachstraße immer noch aktuell.
Nachdem 2008 eine Frau, die auch im Elternbeirat unserer Schule war, von einem Lkw erfasst und tödlich verletzt wurde, kam es kurz vor Weihnachten 2015 wieder zu einem tödlichen Unfall.
Dies war nach unseren Kenntnissen seit dem tragischen Vorfall von 2008 der 19. Unfall im Bereich der Baustellen in der Offenbachstraße
Zur Entschärfung der Situation gab es verschiedene Gespräche mit der Polizei, den Arcadenbetreibern und Bauunternehmen, doch wie es sich jetzt gezeigt hat, waren all die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt.
Details zu der ganzen Situation können Sie hier im Blog unter dem Menüpunkt „Schwerpunkte“ im Unterpunkt „Schulweg Pasing“ abrufen.
Außerdem hat die Schulleitung aktuell ein Rundschreiben an alle Schüler und Eltern herausgegeben, in dem nochmals um erhöhte Aufmerksamkeit in diesem Bereich gebeten wird.
Leider ist absehbar, dass die Baustellensituation in diesem Bereich noch länger andauern wird. Es bleibt zu hoffen, dass nun endlich die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden, um einen weiteren schweren Unfall im Zusammenhang mit diesen Baustellen zu verhindern.

Das Rundschreiben der Schule kann mit einem Klick auf das Bild unten nochmals aufgerufen werden.

Bereits am 03.01.2016 ging eine E-Mail des Elternbeiratsvorsitzenden Herrn Müller an die zuständige Polizeiinspektion. Hier soll erneut versucht werden, zum einen die Polizei dazu zu bewegen, die entsprechenden Verkehrssicherungsmaßnahmen zu ergreifen, zum anderen mit Kreisverwaltungsreferat, Baustellenbetreibern und den Vertretern der betroffenen Schulen in diesem Bereich eine entsprechende Lösung gefunden werden.

Der Text der Mail:

Sehr geehrter Herr Flaucher,

nach dem tödlichen Verkehrsunfall im Baustellenbereich der Offenbachstraße am 22.12.2015 herrscht unter den Eltern des Max-Planck-Gymnasiums eine erneut erhebliche Sorge um die Schulwegsicherheit ihrer Kinder. Als Elternbeiratsvorsitzender des Max-Planck-Gymnasium bitte ich, unbeschadet der Schuldfrage im tragisch aktuellen Fall, um Mitteilung, ob und welche Verkehrssicherungsmaßnahmen seitens ihrer Polizeidienststelle zur Vermeidung von weiteren Unfällen mit schwerwiegenden Folgen getroffen bzw. beabsichtigt sind.
Wir werden entsprechende Empfehlungen der Polizei umgehend an die Eltern des Max-Planck-Gymnasiums weiterleiten. Außerdem werden wir die Schulleitung bitten, die Schüler in geeigneter Weise auf die offenkundig erhöhten Gefährdungslagen in diesem Bereich hinzuweisen.

Ich rege außerdem an, dass unter Einbeziehung der im Bereich betroffenen Schulen, der Baustellenbetreiber sowie der Verantwortlichen für die ebenso gefahrträchtigen Lieferzufahrten zu den Pasing-Arcaden und dem Kreisverwaltungsreferat – insoweit bitte ich um Weiterleitung an die dort zuständigen Stellen – ein Gespräch stattfindet, in dem Maßnahmen besprochen werden, die die derzeit aus Sicht der Elternschaft unzumutbar hohe Gefährdungslage beseitigen können.

Die Schulleitung des Max-Planck-Gymnasiums erhält eine Abschrift dieses Schreibens.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Müller

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